Herrenriege – Ausflug 2022 nach Altötting

Ausflugsdatum:   

27. bis 28.07.2022

 

Ausflugsroute:

Miesbach – Stein an der Traun – Altenmarkt an der Alz – Kirchweidach

Altötting – Burghausen – Kirchweidach – Miesbach

 

Organisation:

Rainer Aicher

 

Mittwoch, 27.07.202022

Mit zwei Kleinbussen, gesteuert von Riegenführer Albert Hirschmüller und unserem engagierten „Hobby-Wirt“ Volker Schmauder, hatten 14 Mitglieder Ende Juli das Ziel Altötting mit einigen Zwischenstationen angesteuert.

Zunächst sind wir zur Burganlage Stein an der Traun gefahren. Diese besteht aus drei Teilen: dem Hochschloss, der Höhlenburg und dem Unterschloss. Bei Letzterem ist auch eine Brauerei und ein Gymnasium mit besonderer Turnhalle untergebracht.

Die Turnhalle hat unser Interesse geweckt, da hier die Firma ASB Glass Floor einen belastbaren Videofußboden installiert hat. Der gesamte Bodenbereich dient als multifunktionaler Monitor, durch den jeder Raum zu einem einzigartigen visuellen Erlebnis wird. Die Glasoberfläche ist nach Angaben des Herstellers eine der innovativsten Fußbodenoberflächen. Sie eignet sich für eine Vielzahl von Lösungen: von der Sport- bis zur Konzerthalle; bei genug Platz ist sogar eine Fachmesse möglich.

Wir konnten in der Turnhalle beobachten, wie per Touchscreen für die verschiedensten Sportarten auf dem Spielfeld die zugehörigen Linien zugeschaltet werden. Natürlich haben wir die Turnhalle auch betreten und konnten die dämpfende Wirkung des Glasbodens ausprobieren. Die Herstellungskosten wurden uns mit € 650 pro Quadratmeter genannt. Das wäre für unseren Verein allerdings eine kostspielige Angelegenheit.

Anschließend erhielten wir eine Führung in der auf halber Höhe der Nagelfluhfelswand ausgehöhlten Höhlen- oder Felsenburg. Der Legende nach soll hier der grimmige Raubritter Heinz von Stein im Mittelalter sein Unwesen getrieben haben. Die Höhlenburg ist gut erhalten. Alle Räume, vom Gefängnis mit der Folterkammer über die Küche und Schlafraum bis hin zum großen Rittersaal, sind begehbar und in stimmungsvolles Licht getaucht. Danach führt ein Zugang in das Hochschloss, wo uns die Brauerei ihre Produkte zur Verkostung anbot.

 

Nach dem Abstieg chauffierten uns unsere Fahrer nach Altenmarkt an der Alz, wo auf einem Hügel das ehemalige Augustiner-Chorherren-Stift Kloster Baumburg thront und wir eine recht interessante Führung bekamen. Die heutige Kirche St. Margareta wurde ab 1755 im Stil des Rokoko mit filigranen Stuckierungen und Fresken umgestaltet.

Danach führte die Reise weiter nach Kirchweidach, der Heimat von Rainer Aicher, der diesen Ausflug der Herrenriege mit viel Detailwissen gut ausgearbeitet und organisiert hat.

Zunächst kamen wir zur Geothermieanlage, wo ein Fachmann uns nähere Erläuterungen erteilte. So liefert die Anlage angeschlossenen Haushalten des Ortes Wärme und heizt zusätzlich die größte Gewächshausanlage Bayerns der Firma Gemüsebau Steiner.

Die Firma hat seit dem Jahr 2014 in dem Ort in zwei Bauabschnitten auf rund 20 ha Grundstückfläche eine riesige Gewächshausanlage unter Glas errichtet. Durch ein einzigartiges Energiekonzept, einem umweltschonenden Produktionsablauf und kurzen Vertriebswegen wird Nachhaltigkeit in allen Bereichen gelebt. Es werden Tomaten, Paprika und Erdbeeren angebaut und innerhalb Bayerns über den REWE-Konzern vertrieben. Die Geschäftsleitung ermöglichte uns in beschränkten Umfang, den beeindruckenden Anbau von Gemüse einzusehen.

 

Mit vielen Eindrücken und Informationen, traten wir die Weiterreise zu unserem Zielort Altötting an. Hier haben wir uns am Kapellenplatz im Hotel zur Post einquartiert. Zum Essen trafen wir uns bei hochsommerlichen Temperaturen beim Gockerlwirt und verbrachten hier einen gemütlichen Abend.

 

Donnerstag, 28.07.202022

Am zweiten Tag trafen wir uns zu einer langen Führung, um die Sehenswürdigkeiten der Wallfahrtsstadt näher kennenzulernen. Altötting zählt zu den größten Marienwallfahrtsorten der Welt. Gewöhnlich kommen hierher jährlich mehr als eine Million Pilger zur Verehrung des Gnadenbildes der Schwarzen Madonna , die normalerweise in der Gnadenkapelle ausgestellt ist.

Wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten bis Oktober 2022 kann diese aber derzeit nicht besucht und betreten werden. Wir konnten jedoch die Muttergottes mit Kind im Chorraum der Stiftspfarrkirche betrachtet.

 

Nachdem die Stiftskirche die wachsende Zahl der Pilger nicht mehr aufnehmen konnte, wurde in den Jahren 1910-12 die Basilika St. Anna errichtet und geweiht. Bei Regelbestuhlung haben in der Basilika heute knapp 700 Menschen Platz. Im Äußeren und Inneren beeindruckt die Kirche vor allem durch ihre Größe. Sie besitzt zwölf Seitenaltäre und einen mächtigen Hochaltar. Das Hauptaltarbild stellt die hl. Anna mit ihrer Tochter Maria dar.

Sehenswert war für uns auch die Neue Schatzkammer und das Wallfahrtsmuseum. Auf knapp 1000 qm wird eine einzigartige Sammlung an Kunstwerken und Kunstgegenständen präsentiert, darunter das sogenannte „Goldene Rössl“, ein Marienaltärchen aus Frankreich mit einer weltweit einzigartigen Pretiose französischer Goldschmiedekunst. Herausragendes Exponat ist auch der Brautkranz der österreichischen Kaiserin Elisabeth (Sissi). Daneben können Besucher auch viele Pretiosen aus vergangener Zeit sehen.

Die Faszination von Weihrauch konnten wir hier anschließend in einem kleinen Museum erleben. Der Duft ist eng mit den Hochämtern der Kirche verbunden. Die Kirche nutzt den Weihrauch ab Mitte des 1. Jahrtausend n. Chr. Man erlebt im Museum den Weihrauch mit allen Sinnen; erfährt, dass das getrocknete Gummiharz von den Boswelia-Bäumen geerntet wird, die Bäume bestimmte klimatische Bedingungen benötigen und der Weihrauch aus der südarabischen Region mit Oman, den Ländern am Horn von Afrika und aus Indien stammt.

 

Mittags haben wir dann über Burghausen die Rückreise eingeleitet. Hier überquerten wir den Fluss Salzach und fuhren die Anhöhe auf österreichischer Seite hoch, wo wir die gegenüberliegende Stadt mit seiner längsten Burganlage Europas (1051 Meter) bestaunen konnten.

 

Danach ging es auf bayerischer Seite weiter zur Klosteranlage Raitenhaslach, um im großen Biergarten das Mittagessen einzunehmen.

 

Die Klosteranlage Raitenhaslach wurde 1143/46 vom Mutterkloster Salem am Bodensee als erstes Zisterzienserkloster auf altbayerischen Boden gegründet. 1186 erfolgte die Weihe der ersten Klosterkirche, für die damalige Zeit ein imposanter Bau. Anläßlich des 600jährigen Klosterjubiläums 1743/46 erhielt die Kirche die prunkvolle Barockausstattung; in den Deckenfresken wird die Lebensgeschichte des Ordensheiligen der Zisterzienser, Bernhard von Clairvoux, bildlich dargestellt. Sehenswert waren auch die Altäre, die Fresken und die Grabplatten der Wittelsbacher. Wenige Kilometer weiter haben wir dann noch die Wallfahrtskirche Marienberg („Perle des Salzachtals“) mit den wunderschönen Deckenbildern besichtigt.

 

Vor der Rückreise machten wir noch einen Stopp in Kirchweidach, wo uns die beiden Schwestern unseres Reiseorganisators Rainer Aicher mit Kuchen und Getränken versorgten. Bei den hohen Temperaturen an diesem schwülheißen Sommertag ein dankenswerter und willkommener Abschluss des Herrenriegen-Ausflugs, der kurz vor 19 Uhr an der Miesbacher Vereinsturnhalle endete.

TV Miesbach von 1863 e.V.